Identitätsdiebstahl: E-Mail-Konto geknackt

Jeder zweite Internetnutzer ist bereits Opfer von Online-Kriminalität geworden. Das hat eine Bitkom-Studie im vorigen Jahr ergeben. Erschreckend ist, dass beinahe jeder fünfte Betroffene (19 Prozent) über den Diebstahl von Zugangsdaten klagt. Besonders heikel ist der Identitätsdiebstahl, wenn es um den E-Mail-Account geht. Denn oft wird die Mail-Adresse zur Anmeldung weiterer Dienste hinterlegt. So können sich Kriminelle beispielsweise über den Link „Passwort vergessen“ bei vielen Diensten ein neues Passwort an den bereits gehackten Mail-Account schicken lassen. Noch einfacher haben es die Betrüger, wenn für mehrere Dienste dasselbe Passwort verwendet wird wie für den Mailaccount. Die erste Sicherheitsregel lautet daher: Niemals dasselbe Passwort für mehrere Internet-Dienste nutzen.

22. Mai 2015 von Sebastian Schulte

Vorsicht vor Internetkriminellen: Das können GMX Nutzer machen um sich zu schützen. (c) Shutterstock

Ein weiteres Problem ist der Versand von Spam- oder Phishing-Mails an Kontakte des betroffenen Kontos. Darüber kommen die Kriminellen an weitere Daten und Adressen. Oft handeln sich Bekannte des Betroffenen durch Spam ebenfalls Schadprogramme ein, die im Hintergrund den Rechner ausspähen. Ein solches Programm kann sich unbemerkt installieren, wenn gefährliche Links angeklickt oder Anhänge verdächtiger E-Mails geöffnet werden.

Wie können sich Nutzer schützen?

Um sich vor dem Diebstahl von Zugangsdaten und anderen Angriffen zu schützen, ist es besonders wichtig, Antivirenprogramm und Firewall immer auf dem neusten Stand zu halten. Außerdem sollte man auf ein sicheres Passwort achten. Das ideale Passwort ist nicht im Duden oder einem Lexikon zu finden. Es sollte mindestens acht Zeichen enthalten, darunter Sonderzeichen, Ziffern sowie Groß- und Kleinbuchstaben, die wie zufällig gemixt aussehen. Hinweise für den richtigen Umgang mit Passwörtern oder das Ändern des Passwortes finden sich hier im GMX Newsroom.

Wird vermutet, dass der Mail-Account bereits gehackt wurde, sollten Betroffene sofort ihr Passwort ändern und überprüfen, ob Benutzerdaten verändert wurden. Insbesondere auf die alternative E-Mail-Adresse oder hinterlegte Handynummer sollte geachtet werden. Da damit bei Bedarf ein neues Passwort angefordert werden kann. Ratsam ist es auch, Kontakte zu informieren, damit Nachrichten des gehackten Kontos genau geprüft werden. Anhänge und Links sollten die Empfänger auf keinen Fall öffnen. Die sicherste Variante ist es, verdächtige E-Mails sofort zu löschen.

Login leider nicht erfolgreich

Wurde das Passwort von den Betrügern bereits geändert und es besteht keine Möglichkeit mehr, auf das Konto zuzugreifen, sollte unbedingt der Kundenservice benachrichtigt werden. Nur dann können die Sicherheitsexperten von GMX eingreifen und durch die Sperrung des Kontos weiteren Schaden verhindern. GMX sperrt den Zugang zum Postfach so lange, bis der Nutzer ein neues  Passwort vergeben hat.

Als einer von wenigen E-Mail-Diensten bietet GMX auch für FreeMail-Nutzer einen telefonischen Support an. Wenn der Zugriff auf das Postfach nicht mehr möglich ist, können die Kunden sich so direkt an die GMX-Mitarbeiter wenden. Alle relevanten Informationen wie Hotline-Zeiten, Kosten oder Rufnummern finden sich auf den GMX Hilfe-Seiten im Internet.

Sicherheitsfrage hinterlegen

Falls der Kunde eine Sicherheitsfrage für  das GMX Konto hinterlegt hat, können ihn die Mitarbeiter der Kundenhotline sofort am Telefon beim Zurücksetzen des Passworts unterstützen. Dabei dient die Beantwortung der Sicherheitsfrage neben der Abfrage von persönlichen Daten (wie Name, Anschrift und Geburtsdatum) Ihrer Identifizierung. Ist keine Sicherheitsfrage festgelegt worden, muss die Identifizierung auf einem anderen Weg vorgenommen werden. Dazu ist es notwendig, dem GMX Kundenservice eine E-Mail mit der Kopie des Personalausweises zukommen lassen. So ist gewährleistet, dass Betrüger keine Chance haben, das Konto nach der Sperrung weiterhin zu kontrollieren. Weitere Hilfestellungen beim Zurücksetzen des Passworts erhält der Nutzer dann von der Kundenhotline.

Kategorie: Sicherheit

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