"Wichtig ist, den Jugendschutz nicht nur als Einschränkung zu sehen"

23. September 2014 von Sebastian Schulte

Kinder im Internet

Das Internet gehört in deutschen Kinderzimmern inzwischen zum Alltag (Bild: iStock)

Im GMX Newsroom beschäftigen wir uns in dieser Woche schwerpunktmäßig damit, wie Jungen und Mädchen sicher im Netz surfen können.

Hierzulande gehört das Internet für den Nachwuchs fest zum Alltag. Eine Studie des Hightech-Branchenverbands BITKOM zeigt, dass mit 10 Jahren inzwischen nahezu fast alle Kinder online sind. Mit 12 haben die meisten ein eigenes Smartphone in der Tasche, mit 14 Jahren ist die Mehrheit bei Facebook & Co. unterwegs.

Wir sprachen über das Thema mit A. Merkl, der Jugendschutzbeauftragten unserer Unternehmensgruppe.

Frau Merkl, was sind Ihre Aufgaben als Jugendschutzbeauftragte?

Zum einen nehme ich die im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag geregelten Aufgaben für die 1&1 Gruppe wahr, zum anderen stehe ich sowohl intern als auch extern als Ansprechpartnerin in Jugendschutzfragen zur Verfügung. Das bedeutet, dass ich nach außen als Ansprechpartnerin für unsere Nutzer und ihre Anfragen auftrete, die beispielsweise über die Jugendschutz-E-Mail-Adressen auf den Portalseiten von GMX und WEB.DE eingehen. Intern werde ich vor Abschluss von Kooperationen und der Einstellung von Angeboten zu Rate gezogen, wenn bei der Umsetzung jugendschutzrechtliche Belange beachtet werden müssen.

Was ist im Hinblick auf den Jugendschutz im Internet besonders wichtig?

Wichtig ist, den Jugendschutz und die dazugehörigen Vorschriften nicht nur als Einschränkung zu sehen. Stattdessen sind die Regelungen ein extrem wertvolles Instrumentarium für ein alters- und entwicklungsgerechtes Heranwachsen unserer Kinder und Jugendlichen. Dessen sollte sich jeder bewusst sein und sich allein schon aus diesem Grund um Einhaltung der Vorschriften bemühen.

A. Merkl

Jugendschutzbeauftragte Merkl

Worauf sollten Eltern achten?

Eltern sollten ihren Kindern im Umgang mit dem Internet Hilfestellung geben und beratend zur Seite stehen. Sie sollten die Kinder und Jugendlichen gerade in der Anfangsphase nicht völlig allein mit dem Medium und seinen potenziellen Risiken lassen, sondern den Nachwuchs für die Gefahren sensibilisieren und diese erklären. Hierbei und besonders im späteren Verlauf, bei eigenständiger Nutzung, sollten Eltern Gefahren durch entsprechende Sicherheitseinstellungen und Software vorbeugen.

Welche Webseiten und Programme können Kinder und Jugendliche vor nicht altersgerechten Inhalten schützen?

Inzwischen gibt es diverse empfehlenswerte Kinderseiten wie fragFINN.de und blindekuh.de. Eine Übersicht über die Top 100 Kinderseiten findet sich etwa bei klick-tipps.net. Ebenso wurden diverse Softwarelösungen entwickelt, um gezielt für Kinder und Jugendliche den Zugang zu ungeeigneten Inhalten auszuschließen. Dazu zählen u.a. JusProg und das BPjM-Modul.

Kann man sich auch auf Ihren Portalseiten informieren?

Sowohl bei GMX als auch bei 1&1 und WEB.DE gibt es einen Jugendschutzbereich, der über die Rubrik Services zu erreichen ist. Dort haben wir wichtige Informationen zusammengefasst und bieten Verlinkungen zu nützlichen Programmen oder weiteren Quellen wie dem Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend an.

Kategorie: Sicherheit

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