An diesem Wochenende feiert die E-Mail in Deutschland ihren 30. Geburtstag.
Im Laufe der Jahre trachtete ihr schon so mancher nach dem Leben, sagt WEB.DE und GMX Geschäftsführer Jan Oetjen: „Facebook hat die Messenger auf dem Gewissen, gab aber die eigenen E-Mail-Pläne schnell wieder auf, WhatsApp ersetzt die SMS – aber die E-Mail behauptet sich nach wie vor als das mit Abstand beliebteste Kommunikationsmittel im Web.”
Zwei Drittel der hiesigen E-Mail-Nutzer (66 Prozent) können sich nicht vorstellen, kurzfristig auf ihre private E-Mail-Adresse zu verzichten. Dies entspricht 34 Millionen Bundesbürgern. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM. Der Ergebung zufolge schreiben fast 80 Prozent der Deutschen heute mehr oder ähnlich viele Mails als noch vor fünf Jahren.
Die beiden größten E-Mail-Anbieter GMX und WEB.DE transportieren jeden Monat über 8 Milliarden E-Mails. Pro Sekunde werden von den Servern in den Hochleistungsrechenzentren der Provider damit rund 3.000 Nachrichten verarbeitet. Die Zahl der aktiven Nutzer ist inzwischen bereits auf 31 Millionen gestiegen. Zum Vergleich: 1998 waren es noch 2,6 Millionen.
Jan Oetjen
„Mit 4 Milliarden Accounts weltweit bildet die E-Mail das Rückgrat des Internets”, betont WEB.DE und GMX Geschäftsführer Jan Oetjen. „Ob Online-Shopping, Registrierung in Social Networks oder App-Downloads – ohne E-Mail-Postfach geht in der digitalen Welt fast nichts.”
Seit Erfindung der E-Mail gab es keinen Zeitraum, in dem das gesamte E-Mail-Aufkommen (natürlich bereinigt um Spam) nicht gewachsen ist. In diesem Jahr werden schätzungsweise allein in Deutschland 504,4 Milliarden Mails verschickt – 6,9 Prozent mehr als 2013.
Marktkenner prognostizieren, dass die Zahl der täglich verschickten E-Mails bis 2018 weltweit auf fast 230 Milliarden steigt. Bei den Accounts wird mit einem Plus auf über 5 Milliarden gerechnet. Jan Oetjen: „Vor allem der Kontakt mit Firmen und Behörden dürfte deutlich zunehmen. Denn durch den De-Mail Standard lassen sich viele Dokumente wie Lohn- und Gehaltsabrechnungen, die aus rechtlichen Gründen bisher per Brief übermittelt werden mussten, künftig bequem online verschicken.”