Neuheiten und Trends der IFA 2014

2. September 2014 von Sebastian Schulte

Mit einem großen Galaabend wird an diesem Donnerstag die 54. Internationale Funkausstellung (IFA) eingeläutet. Den Start der weltweit bedeutendsten Messe für Unterhaltungselektronik und Elektrohausgeräte zelebrieren über 600 geladene Gäste. Als Moderatoren führen Judith Rakers und Jochen Schropp durch das Programm, das neben Entertainment unter anderem Reden von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sowie von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit vorsieht.

Die IFA selbst öffnet ihre Pforten einen Tag später. Vom 5. bis 10. September präsentieren Aussteller aus aller Welt Produktneuheiten aus ihrer Branche. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Trends und Themen.

Ultrabreit, ultrascharf

Die jüngste Generation der Fernsehgeräte beeindruckt nicht nur durch ihr elegantes Design, sondern auch durch Größe. Bildschirme mit dem ultrabreiten Seitenverhältnis von 21:9, was ungefähr dem Cinemascope-Kinoformat entspricht, ziehen den Zuschauer mitten ins Geschehen. Besonders originelle Prototypen nehmen wahlweise eine komplett flache oder gewölbte Oberfläche an: Ein Druck auf die Fernbedienung bringt den Schirm mit Motorkraft in die gewünschte Form. Ultra HD wird auf der IFA 2014 ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen. Entsprechende Geräte vereinen mehr als acht Millionen Pixel auf ihrer Bildfläche und bieten somit die vierfache Auflösung herkömmlicher HDTV-Modelle – ein völlig neues Schärfe-Potenzial. Aus kurzer Betrachtungsdistanz erinnert der Qualitätsgewinn an den deutlichen Sprung, den HDTV im Vergleich zur Standard-Auflösung brachte. Wer mag, kann sogar schon eigene Urlaubsvideos in Ultra-HD-Qualität drehen. Es gibt bereits hochwertige Spiegelreflexkameras, die in dieser Auflösung filmen. Die IFA 2014 wird etliche weitere Modelle vorstellen.

IFA-Logo

Smart-TVs empfangen konventionelles Fernsehen, können aber auch auf Inhalte und Dienste aus dem Internet zugreifen wie Mediatheken, Online-Spiele oder Info-Portale. Die Anzahl der Apps, mit denen Smart TVs zu diesen Angeboten führen, steigt ständig. Zur IFA präsentieren nahezu alle großen Gerätehersteller neue Bedienkonzepte, die den Umgang mit den wachsenden Angeboten aus Web und TV erleichtern sollen. Infrarot-Fernbedienungen, die auf ihrer Rückseite eine Tastatur für die Texteingabe haben, oder deren Frontseite mit einem Touchpad für Finger-Wischbewegungen ausgestattet ist, sind nur eines von vielen Beispielen. Diverse Hersteller haben sich zudem zu einer „Smart TV Alliance“ zusammengeschlossen, die gemeinsame Spezifikationen für den Internet-Zugang festlegt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Inhalte-Anbieter, die auf den Geräten unterschiedlicher Marken vertreten sein wollen, müssten dann nur noch für eine technische Plattform entwickeln. Die gemeinsame Unterstützung offener Standards wie HTML5 stellt umfassende Funktionalität sicher. Und für alle Hersteller verfügbare Testverfahren helfen, die technische Qualität der Internet-Angebote weiter zu verbessern. Erstmals wird die IFA auch Smart TVs zeigen, die Android oder WebOS an Bord haben und damit das Angebot an interessanten Apps zusätzlich erhöhen. Multikern-Prozessoren und leistungsstarke Grafik-Chips sorgen für schnellen Seitenaufbau und ruckfreie Videos.

Miss IFA 2014

Miss IFA stellt Produkt-Highlights wie das Samsung Galaxy S5 und Gear Fit vor (Bild: Messe Berlin)

„Wearables“ messen Herzschlag

Clevere Uhren und andere „Wearables“, also mit Sensoren und Displays ausgerüstete Geräte, die man körpernah am Armband trägt, sind ein weiterer IFA-Trend. Sie zeigen an, was sie mit oder ohne Handy empfangen, messen Körperfunktionen, Bewegungen und Umgebungsvariablen, um sie zur Auswertung weiterzufunken. Die IFA 2014 zeigt eine Fülle neuer Smart Watches, die mit ihren eingebauten Sensoren u.a. die Schrittzahl und die Herzfrequenz messen. Auch elektronische Armbänder taugen für diese Aufgabe. Manche Modelle überwachen sogar den Schlafrhythmus. Wer sein Fitnessprogramm mit Musik untermalt, braucht nicht einmal mehr ein Band am Handgelenk: Es gibt bereits kleine Spezialohrhörer, die beim Sport den Herzschlag messen. Intelligente „Wearables“ werden künftig auch telemedizinische Anwendungen unterstützen und somit dazu beitragen, dass ältere Menschen länger selbständig in ihren gewohnten Umgebungen leben können.

3D-Drucker und menschenähnliche Notebooks

Auf der IFA 2014 wird auch eine Geräteart für Aufsehen sorgen, die gerade erst begonnen hat, ein breites Zielpublikum zu erreichen: 3D-Drucker. Selbst handliche Tischmodelle zaubern aus ihren Düsen verblüffend filigrane Objekte wie Spielzeug und verzierte Schuhe. Manche verarbeiten sogar Lebensmittel statt Plastik – zum Beispiel Schokolade und Zucker, um daraus originelle Köstlichkeiten zu kreieren. Tragbare Computer bekommen jetzt natürliche Sinne, die den Umgang mit ihnen weiter erleichtern und immer mehr an die menschliche Kommunikation anpassen sollen. So gibt es auf der IFA erste Notebook-Baureihen zu sehen, die mit eingebauten 3D-Kameras den Raum in seiner Tiefe umfassen. Damit können sie freie Gesten erkennen und interpretieren. Ein weiterer Notebook-Trend: Immer mehr Modelle haben heute schon Displays mit Ultra-HD-Auflösung, etwa für die Bearbeitung von Videos, die mit dem neuen, superfeinen Raster gedreht wurden.

Ton auf drahtlosen Wegen

Lautsprecher, die über W-LAN oder Bluetooth Kontakt mit ihren Zuspielern pflegen, gehören zu den IFA-Trendprodukten für den guten Ton. Es gibt sie in diversen Varianten: Manche setzen ausschließlich auf Funk, andere haben obendrein Dock-Anschlüsse für mobile Abspielgeräte. Als Musikquellen für die drahtlose Übertragung kommen NAS-Festplatten, Computer, Tablet-PCs, Musikplayer und Smartphones in Frage. Der Trend zum mobilen Musikgenuss hat auch das Interesse an Kopfhörern belebt. Die Vielfalt ist mittlerweile riesig: Vom einfachen „Ohrstöpsel“ bis zum High Tech-Headphone ist alles im Angebot. In-Ear-Phones lassen sich individuell an die Ohrmuschel anpassen. Besonders hochwertige Modelle arbeiten mit mehreren eingebauten Schallwandlern, die auf unterschiedliche Frequenzbereiche spezialisiert sind. Extra leichte Kopfhörer lassen eine mehrstündige Nutzung ohne Druckstellen zu und die Designer machen selbst die kleinsten Produkte zum Schmuckstück. Sogenannte Noice Cancellation-Funktionen unterdrücken Umfeld-Geräusche und gewährleisten eine optimale Tonqualität.

Heimvernetzung

Die Vernetzung von CE-Geräten untereinander und ihre Verbindung mit Haushaltsgeräten, der Heizungsanlage oder der Beleuchtung werden immer bedeutsamer. PCs, Notebooks, Netzwerk-Festplatten & Co. speichern heute große Archive digitaler Medien – von Bildern über Musik bis hin zu Videos. Das Heimnetz stellt sie mobilen und stationären Endgeräten zur Verfügung. Standards wie UPnP und DLNA erleichtern die Übertragung. Die beteiligten Geräte erkennen sich automatisch und können so die digitalen Inhalte über das Heimnetz austauschen. Kameras und Camcorder können ihre Aufnahmen oft direkt über W-LAN ins Heimnetz funken, um sie ins Internet zu stellen oder die gerade geschossenen Bilder auf dem Fernsehschirm vorzuführen. Auch die meisten Musikkomponenten und Surround-Anlagen lassen sich inzwischen drahtlos oder drahtgebunden mit dem Heimnetz verbinden, um zentrale Sammlungen für die Wiedergabe abzurufen. Der Nutzer kann von unterwegs aus auf sein Heimnetzwerk zugreifen, beispielsweise um dort gespeicherte Daten abzurufen oder einen TV-Mitschnitt zu programmieren.

IFA App

Eine App erleichtert IFA-Besuchern die Planung (Bild: Messe Berlin)

Tickets und Konzerte

Rund um die IFA finden im Sommergarten zahlreiche Konzerte statt. Für die musikalische Unterhaltung sorgt u.a. Laith Al-Deen („Bilder von Dir“).

Die Messehallen sind täglich zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Fachbesucher erhalten bereits ab 8 Uhr Einlass. Tickets können schon jetzt online gebucht werden.

Hinweise zur Anreise finden Sie auf der Homepage der Berliner Messe.

Tipp: Die offizielle IFA-App für Android oder iOS hilft Ihnen, den Messebesuch effektiv zu planen und auch im Nachhinein nichts zu vergessen.

Kategorie: GMX Intern

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