Sicher im Netz: Mit diesen Tipps lassen sich Phishing-Mails erkennen

Er glaubte, im Auftrag seines Chefs zu handeln - und überwies Online-Kriminellen ein Vermögen. Mit gefälschten E-Mails haben Betrüger einen Manager des US-Unternehmens Scoular Co. in die Falle gelockt: Das ahnungslose Opfer leitete in mehreren Tranchen umgerechnet rund 15 Millionen Euro auf ein chinesisches Bankkonto. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Firma das Geld irgendwann wiedersieht, ist nicht sehr hoch.

8. Dezember 2015 von Sebastian Schulte

Experten warnen vor Phishing-Mails. (c) Shutterstock

Nicht immer gehen Gangster im Internet derart spektakulär vor. Betrugsversuche gehören jedoch zur Tagesordnung. Das zeigt unter anderem das Phishing-Radar der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Phishing setzt sich aus den englischen Begriffen „Password” und „fishing” zusammen. Auf Deutsch lässt sich das Ganze als „Passwörter angeln” übersetzen. Gemeint ist damit, dass Kriminelle E-Mails und Webseiten fingieren, um beispielsweise an geheimen Zugangsdaten für Online-Dienste oder Kreditkarteninformationen zu kommen.

42,6 Millionen Euro ergaunerten Internet-Kriminelle laut Bundeskriminalamt im Jahr 2013 durch Phishing-Attacken in Deutschland. Nachfolgend einige Tipps unserer Sicherheitsexperten, woran Sie gefälschte Nachrichten erkennen können:

– Die erste Frage sollte sein, ob Sie überhaupt etwas mit dem potentiellen Absender zu tun haben. Haben sie ein Konto bei der entsprechenden Bank? Haben Sie jemals etwas bei dem genannten Dienstleister bestellt? Haben Sie einen Vertrag mit Firma XY? Wenn das nicht so ist, sollten Sie die Nachricht umgehend löschen.

– Auch wenn zu dem Absender eine Beziehung besteht, heißt das nicht, dass die Nachricht echt ist. In diesem Fall helfen ein genauer Blick auf die E-Mail-Adresse und den erweiterten Header, über den sich der Sendeverlauf nachvollziehen lässt. Beides sollte eindeutige Rückschlüsse auf das Unternehmen liefern.

– Ein weiteres Merkmal ist die Anrede. Die meisten Unternehmen sprechen ihre Kunden namentlich an. Da es sich bei Spam- oder Phishing-Mails jedoch in der Regel nicht um individuell, sondern um massenhaft verschickte Nachrichten handelt, wird der Empfänger oft nicht persönlich angeredet.

– Weiterhin sollten Nutzer auf Rechtschreibung und Grammatik achten. Zwar arbeiten die Betrüger zunehmend professioneller, doch es kommt immer noch vor, dass Phishing-Mails Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufweisen. Auch gebrochenes Deutsch ist keine Seltenheit, weil viele Täter ihre Texte ungeprüft in verschiedene Sprachen übersetzen lassen.

Eine allgemeingültige Formel zum Erkennen von Phishing-Mails gibt es nicht. Im Zweifel gilt: Links in Mails nicht per Mausklick folgen, sondern die Website des Absenders direkt in die Adresszeile des Browsers eingeben. Weitere Sicherheitstipps finden Sie auf unserer Homepage.

Kategorie: Sicherheit

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