Sprachassistenten: Neue Herausforderung für Datenschutz

Sprechen statt tippen – jeder fünfte deutsche Internetnutzer hat bereits einen digitalen Sprachassistenten im Einsatz. Ebenso viele planen dies in der Zukunft. Das geht aus einer Studie von Convios Consulting hervor, die von den E-Mail-Anbietern GMX und WEB.DE in Auftrag gegeben wurde. Allerdings haben 62 Prozent Bedenken, Sprachassistenten zu verwenden. Rund ein Drittel davon befürchten, dass ihre private Kommunikation permanent überwacht und von unbefugten Dritten mitgehört und gespeichert wird. 56 Prozent der Befragten verzichten auf Sprachassistenten und planen auch keine Anschaffung. Sprachassistenten ermöglichen es, mithilfe von gesprochenen Anweisungen Aktionen durchzuführen. Bekannte Beispiele sind Siri, Cortana, Alexa und Google Assistant.

19. Juli 2018 von Martin Wilhelm

„Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch und werden in fünf Jahren aus unserem Leben genauso wenig wegzudenken sein wie heute das Smartphone. Sie schaffen aber auch neue Herausforderungen, vor allem bei der Datennutzung. Denn sie greifen auf etliche Datenquellen zu und brauchen für ihre Weiterentwicklung zum persönlichen Assistenten viele Daten der Nutzer“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer GMX und WEB.DE.

Aktuell werden Sprachassistenten vor allem zu Hause genutzt, wie 81 Prozent der Anwender angeben.  23 Prozent davon verwenden sie nur, wenn sie alleine sind. Zwei Drittel der Befragten finden es unhöflich und störend, wenn ihre Mitmenschen Sprachassistenten in der Öffentlichkeit verwenden.

Aktuelle Studie: Jeder Fünfte nutzt Sprachassistenten, ebenso viele planen dies. Top-Anwendung im Bereich Kommunikation ist E-Mail, gefolgt von Messengern.

Aktuelle Studie: Jeder Fünfte nutzt Sprachassistenten, ebenso viele planen dies. Top-Anwendung im Bereich Kommunikation ist E-Mail, gefolgt von Messengern. (c) GMX

Top-Anwendung für Sprachassistenten ist mit 52 Prozent Musik hören, gefolgt von aktuellen News, Wetter- und Verkehrsmeldungen (40 Prozent) sowie der klassischen Suchanfrage im Web (29 Prozent). Ein Viertel der Befragten nutzt Smart-Home-Anwendungen. Für die Kommunikation im Internet spielen Sprachassistenten noch keine bedeutende Rolle. Die beliebteste Anwendung in diesem Bereich ist mit 14 Prozent das Diktieren von E-Mails. Messenger nutzen lediglich 9 Prozent sprachgesteuert, und lediglich 8,5 Prozent der Befragten diktieren Nachrichten für soziale Netzwerke.

Bei den verwendeten Geräten zeigt sich, dass das Smartphone (36 Prozent) am beliebtesten ist. WLAN-Boxen wie Amazon Echo oder Google Home kommen mit 23 Prozent auf Platz zwei. Tablet und Notebook liegen mit  jeweils 13 Prozent noch deutlich vor der Verwendung im Auto oder mit Smart-Watches (jeweils 7 Prozent).

Kaum Geschlechterunterschiede bei der Nutzung von Sprachassistenten

Sprachassistenten sind bei Männern (24 Prozent) etwas weiter verbreitet als bei Frauen (16 Prozent). Ansonsten gibt es nur wenig Unterschiede bei den Geschlechtern. Bei den genutzten Anwendungen bestätigt sich allerdings ein altes Klischee: Frauen nutzen Sprachassistenten mit 16 Prozent häufiger für Shopping als Männer mit 10 Prozent.

Zur Studie: Die Convios Consulting GmbH untersucht seit 2009 jährlich für GMX und WEB.DE das Kommunikationsverhalten der deutschen Internet-Nutzer. Für die aktuelle Studie wurden im März 2018 insgesamt 1.008 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.

Kategorie: News

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Sprachassistenten 2018

Aktuelle Studie: Jeder Fünfte nutzt Sprachassistenten, ebenso viele planen dies. Top-Anwendung im Bereich Kommunikation ist E-Mail, gefolgt von Messengern. (c) GMX

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