Gefälschte Termine: GMX und WEB.DE warnen vor neuer Spam-Methode

Die beiden größten deutschen E-Mail-Anbieter GMX und WEB.DE haben im ersten Halbjahr 2018 durchschnittlich eine Milliarde Spam-Mails pro Woche erkannt und in die Spam-Ordner der Nutzer ausgefiltert. Das ist ein Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist eine neue Art von Spam auf dem Vormarsch: gefälschte Termineinladungen, die gleichzeitig im Posteingang und im Kalender landen. Um ihre Nutzer zu schützen, bieten GMX und WEB.DE ihnen jetzt die Möglichkeit, Kalender-Spam mit einem Klick zu entfernen.

12. September 2018 von Martin Wilhelm

GMX führt neue Funktion zum Schutz vor Kalender-Spam ein. (c) Martin Wilhelm/GMX

Das Perfide an der neuen Spam-Methode: Statt wie bei herkömmlichem Spam lediglich eine E-Mail zu schicken, werden bei Kalender-Spam ungewünschte Termine versendet. Diese können gleich mehrfach stören: Erstmalig, wenn eine Termineinladung per E-Mail im Postfach landet, danach als Eintrag im Kalender und nochmals, wenn in dem Termin eine Erinnerungsfunktion enthalten ist.

„Aktuell hat Kalender-Spam bereits einen Anteil von sieben Prozent aller digitalen Termineinladungen – Tendenz steigend. Wenn beispielsweise zu besonderen „Rabatt“-Aktionen eingeladen wird oder der Absender unbekannt ist, sollten Anwender skeptisch sein“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von GMX und WEB.DE.

Inhaltlich gibt es zum klassischen Spam keine Unterschiede: Internet-Kriminelle verbreiten mit gefälschten Terminen Schadsoftware, Links zu Phishing-Seiten oder ungewünschte Werbung.

 

GMX und WEB.DE bieten Schutz gegen Kalender-Spam

Die meisten unerwünschten E-Mails werden von den E-Mail-Anbietern direkt in die Spam-Ordner der Nutzer sortiert. Wenn doch einmal eine Spam-Mail durch den Filter rutscht, kann der Nutzer sie einfach als Spam markieren oder löschen ­– und schon ist er das Problem los. Bei Kalender-Spam ist das nicht so einfach. Auf der Hand liegt, dass man den Termin auf keinen Fall annehmen oder bestätigen sollte. Doch auch eine Absage ist eine schlechte Idee. Damit erreicht man zwar, dass der Kalendereintrag verschwindet. Aber der Versender erhält die Information, dass der Spam-Termin beim Empfänger angekommen ist und die mit dem Kalender verbundene E-Mail-Adresse tatsächlich benutzt wird. Die Wahrscheinlichkeit erhöht sich damit, dass nun häufiger Spam an die Adresse versendet wird.

Um ihre Nutzer zu schützen, haben GMX und WEB.DE jetzt eine Funktion in ihre Kalender integriert, um Kalender-Spam mit nur einem Klick zu entfernen. Wer einen gefälschten Termin erhält, muss diesen lediglich als „Spam“ markieren. Der ungewollte Eintrag verschwindet dann sofort, ohne dass der Absender eine Information darüber erhält.

Kategorien: Mail, News, Pressemitteilungen

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GMX führt neue Funktion zum Schutz vor Kalender-Spam ein. (c) Martin Wilhelm/GMX
Kalender-Spam

GMX führt neue Funktion zum Schutz vor Kalender-Spam ein. (c) Martin Wilhelm/GMX

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Beispiel für Kalenderspam. (c) Screenshot GMX
Beispiel – Kalenderspam

Beispiel für Kalenderspam. (c) Screenshot GMX

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Ursprünglich bezeichnete der Begriff Spam lediglich Dosenfleisch. Noch heute kann man beispielsweise in amerikanischen Supermärkten finden. (c) Martin Wilhelm/GMX
Spam

Ursprünglich bezeichnete der Begriff Spam lediglich Dosenfleisch. Noch heute kann man es beispielsweise in amerikanischen Supermärkten finden. (c) Martin Wilhelm/GMX

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