Bei der Gamescom 2013 warten 400 Weltneuheiten auf die über 275.000 Besucher (Bild: Koelnmesse)
Auf dem Kölner Messegelände wird wieder gespielt, was das Zeug hält. Grund: Wirtschaftsminister Philipp Rösler hat gestern die Gamescom eröffnet. Sie ist die weltgrößte Messe für interaktive Unterhaltungselektronik, wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) als Veranstalter betont und findet nun schon zum fünften Mal in der Rheinmetropole statt. Diesmal haben die Messemacher Frankreich als Partner gewonnen. Die Veranstaltung läuft noch bis zum Sonntag.
Rund 400 Weltneuheiten warten auf mehr als 275.000 Besucher, mit denen BIU in diesem Jahr rechnet. Im Fokus stehen Microsofts Xbox One und die Playstation 4 des Mitbewerbers Sony. Nintendo hat seine Wii U bereits kürzlich auf den Markt gebracht. Doch die Gamescom dreht sich nicht nur um neue Konsolen. „Cross gaming ist ein großer Mega-Trend“, stellte Rösler nach seinem Rundgang durch die Messehallen fest. Der Minister ist selbst ein bekennender Gamer der ersten Stunde – damals auf einem Sinclair ZX 81.
Vernetzung
Längst spielt heute niemand mehr allein. Video- und Computerspiel-Fans vernetzen sich über das Internet, treten online gegeneinander an oder spielen gemeinsam gegen eine gegnerische Gruppe. Dabei kommt es nicht mehr darauf an, ob man sich mit dem Spiel daheim auf der Konsole oder unterwegs auf dem Tablet die Zeit vertreibt. „Für eine Vernetzung von Spielern und unterschiedlichen Plattformen ist ein Breitbandausbau notwendig“, sagt Rösler. Der Hunger nach mehr Rechnerleistung sei ungebrochen: „Damit werden Computer- und Videospiele zu Treibern nicht nur für eine bessere Infrastruktur, sondern auch für eine sich ständig weiterentwickelnde Hardware.“ Gaming sei längst ein Wirtschaftsfaktor. Das belegen die Zahlen, die der Veranstalter nennt. Insgesamt wurden demnach im vergangenen Jahr fast 74 Millionen Computer- und Videospiele verkauft. Die Branche erzielte damit einen Gesamtjahresumsatz von rund 1,9 Milliarden Euro.
Social Gaming
Auch Social Gaming wird immer beliebter: Die Fans veröffentlichen Spielstände in sozialen Netzen wie etwa Facebook und diskutieren Spielverläufe. Auf diese Weise können auch fremde Gamer beim Spiel mitmischen. Denn nichts ist für die Fans langweiliger, als wenn der Spielverlauf schon von Beginn an feststeht. Noch individueller wird es bei der interaktiven Unterhaltungselektronik künftig zugehen, wenn man Phil Spencer, Corporate Vice President der Microsoft Studios, glaubt. Begeistert sich ein Spieler beispielsweise vor allem für das Thema Sport, werden ihm bislang Games ähnlichen Inhalts angeboten. Künftig soll jedoch eine Rolle spielen, ob jemand gut gelaunt oder traurig ist, sich die Zeit im Wartezimmer eines Arztes mit einem Videospiel vertreiben möchte oder nur kurz im Bus auf dem Weg zur Arbeit sitzt – und nicht so viel Zeit zum Spielen hat.
„Context is king“, soll es nach Meinung des Microsoft-Experten in Zukunft heißen. „Bei all dem, was da irgendwann einmal möglich sein wird, kratzen wir jetzt erst an der Oberfläche.“ Und natürlich werde es dann auch keine Rolle mehr spielen, welches Gerät wir zum Spielen benutzen. „Wir fangen zu Hause auf der Konsole an zu spielen und setzen das Game auf dem Tablet fort.“ Die Branche greife die neuen Herausforderungen auf: „Niemals zuvor hat es eine bessere Gelegenheit gegeben als jetzt, an dieser Zukunft mitzuwirken“, meint Phil Spencer.
Nähere Infos zur Gamescom finden Sie im Internet.