Nachholbedarf bei Wissen über Verschlüsselung
Seit dem NSA-Datenskandal vor drei Jahren betonen Experten immer wieder die hohe Bedeutung von Verschlüsselung. Aber wie gut kennen sich Europas Internet-Nutzer damit aus, ihre persönlichen Daten vor dem Zugriff Dritter zu schützen? Im europäischen Durchschnitt geben 44 Prozent der Befragten an, sich im Wesentlichen auszukennen. Mit 60 Prozent ist das Know-how in Deutschland am stärksten ausgeprägt. In Frankreich gibt es hingegen deutlichen Nachholbedarf: Nur 25 Prozent verfügen nach eigener Aussage über wesentliche Kenntnisse zum Thema Verschlüsselung. In Österreich (51 Prozent) und Großbritannien (48 Prozent) gibt rund jeder zweite Internet-Nutzer an, über Verschlüsselung Bescheid zu wissen.
„Die Enthüllungen von Edward Snowden haben auch drei Jahre nach Bekanntwerden nichts von ihrer Brisanz verloren. Die Nutzer in Europa sind sensibilisiert und wollen ihre Daten schützen, wissen aber nicht wie. Angesichts der starken Bedenken gegen die US-Unternehmen sind jetzt die europäischen Provider gefordert, ihren Nutzern einfache und auf offenen Standards basierende Verschlüsselungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen“, sagt GMX CEO Jan Oetjen.
Möglichkeit zur Verschlüsselung ist Anreiz für Anbieterwechsel
Das Interesse der Internet-Nutzer an Verschlüsselung ist hoch. Rund neun von zehn Internet-Nutzern (88 Prozent) in Deutschland und Spanien sagen, dass die Möglichkeit der E-Mail-Verschlüsselung für sie ein Grund zum Anbieterwechsel ist. Fast ebenso hoch ist das Interesse an Verschlüsselung in Österreich (85 Prozent), der Schweiz (84 Prozent) und Frankreich (82 Prozent). Auch in Großbritannien (78 Prozent) ist die Bereitschaft hoch, zu einem Anbieter mit Verschlüsselung zu wechseln.
Zur Methodik: Die Convios Consulting GmbH hat für GMX das Kommunikationsverhalten der Internet-Nutzer ab 14 Jahren in ausgewählten europäischen Ländern untersucht. Für die aktuelle, repräsentative Studie wurden jeweils 1.000 Personen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Großbritannien befragt.