„Wurde mein E-Mail-Konto gehackt?“ So geht man bei Verdacht auf Fremdzugriff richtig vor

Sollten Online-Kriminelle sich den Zugriff auf ein Postfach verschaffen, kann viel auf dem Spiel stehen: mit einer E-Mail-Adresse loggt man sich schließlich bei vielen Online-Diensten ein, kann damit wichtige Passwörter zurücksetzen oder neue Accounts eröffnen. Zu den beliebtesten Maschen gehört bei Internet-Betrügern außerdem, von einem E-Mail-Konto betrügerische E-Mails mit der Bitte um Geldzahlung an Kontakte der Postfach-Eigentümer zu versenden.

30. Juni 2022 von André Fertich

Foto: Shutterstock

Der beste Schutz vor unbefugtem Zugriff ist ein gut abgesichertes E-Mail-Konto. Sollte man dennoch verdächtige Aktivitäten in seinem Postfach feststellen, ist schnelles Handeln angesagt, um den Online-Kriminellen den Zugriff auf das Postfach zu verwehren.

1. Virenscan durchführen

Zuerst sollte man sicherstellen, dass der genutzte Computer nicht mit einem Virus infiziert ist. Da Kriminelle auch neue Passwörter mit einer Schadsoftware ausspähen könnten, sollte dieser Schritt auf keinen Fall übersprungen werden. Ein Virenscan mit einer intensiven Untersuchung überprüft den Computer auf aktuell bekannte Viren. Auf der Internetseite botfrei.de/privat sind verschiedene Virenscanner gelistet.

2. Sofort ein neues Passwort vergeben

Das Passwort sollte aus mindestens acht, besser zwölf Zeichen bestehen und Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten. Dabei gilt: Je länger und komplexer, desto besser. Das Passwort für das eigene E-Mail-Postfach sollte unter keinen Umständen für einen weiteren Online-Dienst verwendet werden.

Oft erhalten Online-Kriminelle Zugang zum E-Mail-Postfach durch unsichere oder mehrfach verwendete Passwörter. Setzt man ein und dasselbe Passwort in Kombination mit der E-Mail-Adresse bei mehreren unterschiedlichen Diensten wie Amazon, Netflix oder Facebook als Login ein, reicht es, wenn nur ein Account kompromittiert wird. Dann sind automatisch alle weiteren Dienste mit dem gleichen Passwort ebenfalls in Gefahr. In einem solchen Fall müssen Passwörter bei allen diesen Accounts ebenfalls umgehend geändert werden, um sie vor fremdem Zugriff zu schützen.

3. Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten

Dabei ist für jeden Login ins Postfach nicht nur das korrekte Passwort notwendig, sondern auch ein sechsstelliger Zahlencode, der über eine Handy App jedes Mal neu generiert wird – der so genannte Zweite Faktor, ähnlich der TAN beim Online-Banking. Nur wer das Passwort und diesen einmaligen Zahlencode hat, kann sich ins Postfach einloggen.

4. Betroffene Bekannte und Verwandte informieren

Wer feststellt, dass vom eigenen Postfach aus suspekte E-Mails mit Bitten um Geld an die Kontakte im Adressbuch gesendet werden, sollte Freunde, Bekannte und Verwandte per E-Mail oder über andere Kanäle vom Betrugsversuch in Kenntnis setzen.

Nutzerinnen und Nutzer der aktuellen GMX Mail App für iOS werden bei verdächtigen Zugriffen auf das eigene Postfach per Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone informiert und können sofort reagieren. Über diese Push-Benachrichtigung lässt sich auch unterwegs der Zugang zum Postfach schnell blockieren. Direkt im Anschluss werden Nutzerin oder Nutzer aufgefordert, direkt in der GMX Mail App ein neues Passwort zu vergeben. So ist das E-Mail-Konto wieder abgesichert.

Sollte ein Login mit den eigenen Zugangsdaten nicht mehr funktionieren, empfiehlt es sich, das Postfach umgehend sperren zu lassen. Weitere Informationen dazu und zusätzliche Tipps erhalten Nutzerinnen und Nutzer in der GMX Hilfe unter dem Punkt “Verdacht auf Fremdzugriff”.

Darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit, einen solchen Identitäts-Diebstahl bei den Behörden zur Anzeige zu bringen. Viele Dienststellen bieten dazu auch entsprechende Online-Portale an.

 

Kategorien: Mail, Sicherheit

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