Beim Archivieren der digitalen Bilder setzen die Deutschen auf die Festplatte von PC oder Laptop (43%), USB-Sticks und Speicherkarten (29%) sowie Onlinespeicher (14%). Rund ein Viertel (23%) lässt die Fotos einfach auf Smartphone oder Digitalkamera und ergreift keine weiteren Sicherungsmaßnahmen. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der E-Mail- und Cloud-Anbieter WEB.DE und GMX.
Viele Deutsche lassen sich die Urlaubslaune beim Fotografieren verderben. Knapp ein Viertel (23%) ist genervt, wenn Aufnahmen der eigenen Person unerlaubt geteilt oder veröffentlicht werden. 22 Prozent sind zu stark inszenierte und bearbeitete Bilder ein Dorn im Auge. Besonders kritisch zeigt sich hier die Gruppe der unter 25-Jährigen: Hier fühlt sich fast jeder Dritte (30%) von digitalen Urlaubsfotos mit diversen Filtern und gestellten Posen genervt. 34 Prozent der Jüngeren stören sich auch daran, wenn vor den schönsten Foto-Hotspots zu viele Menschen stehen (Gesamt: 22%).
84% der deutschen Internetnutzer machen im Urlaub digitale Fotos. (c) GMX
Selfies und Promi-Fotos
Tolerant gehen die Befragten mit Urlaubsfotos von Prominenten und mit Selfies vor Sehenswürdigkeiten um. Nur jeweils 16 Prozent gehen diese beiden Dauertrends auf die Nerven. Bei den über 55-Jährigen sind die Werte etwas höher: 21 Prozent fühlen sich von Promis und 20 Prozent von Selfies genervt.
Social Media vor allem für jüngere Nutzer attraktiv
Insgesamt 15 Prozent der Befragten teilen ihre digitalen Urlaubserinnerungen in sozialen Netzwerken. Beim Posten von Urlaubsfotos auf Facebook, Instagram und Co. spielt vor allem das Alter eine Rolle: Während bei den unter 25-Jährigen mehr als jeder Dritte (35%) seine Erlebnisse im Netz präsentiert, nimmt das Interesse daran in der Gruppe der älteren Befragten deutlich ab. Nicht einmal jeder Zehnte (7%) über 55 postet digitale Urlaubsfotos für andere sichtbar auf sozialen Netzwerken.
Alptraum Bildverlust
Besonders ärgerlich ist es, wenn man die schönsten Schnappschüsse nicht aus dem Urlaub mit nach Hause bringen kann. Die Gründe sind vielfältig: Am häufigsten wurden die Aufnahmen versehentlich von Smartphone oder Kamera gelöscht (11%), eine volle Speicherkarte bereitete jedem Zehnten (10%) schon mal Probleme. Fünf Prozent haben im Urlaub Kamera oder Smartphone fallen lassen und dabei zerstört, vier Prozent wurden bestohlen, weitere vier Prozent gaben Wettereinflüsse wie Wasser und Sand an. Nur die Hälfte der Befragten (54%) hat noch nie digitale Urlaubsfotos verloren.
Expertentipp: Cloudspeicher überprüfen
Rund ein Viertel (23%) der Befragten lässt die Fotos einfach auf dem Smartphone, ohne die Daten vom Gerät herunter zu kopieren und in einem separaten Archiv abzuspeichern. Neben der damit verbundenen Gefahr des Datenverlusts ist auch zu wenig Speicherplatz dann ein Problem. Entsprechend ärgert sich fast jeder Fünfte (19%), wenn er Urlaubsfotos wieder löschen muss, um Platz freizumachen. Eine Lösung bietet die automatische Synchronisierung des Smartphones mit einem Online-Speicher.
„Bei modernen Smartphones ist häufig bereits eingestellt, dass jedes neu aufgenommene Foto in eine Cloud hochgeladen wird. In der Regel sind dies die Online-Speicher von Apple und Google, die ihre Dienste mit ihren Betriebssystemen iOS und Android verknüpft haben. In diesen Fällen werden die Urlaubsfotos in amerikanischen Rechenzentren gespeichert. Wer eine Speicherung nach dem strengeren europäischen Datenschutz vorzieht oder lieber zusätzlich eine weitere Sicherung seiner Fotos haben möchte, sollte die Einstellungen überprüfen und gegebenenfalls die Cloud-App eines deutschen oder europäischen Anbieters installieren“, sagt Jan Oetjen, Geschäftsführer von WEB.DE und GMX.
Für die Umfrage wurden durch das Marktforschungsunternehmen YouGov Deutschland GmbH im Juli 2019 insgesamt 2.093 (davon 1.888, die Urlaubsbilder machen) deutsche Internet-Nutzer ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.