Jeder Internet-Nutzer hinterlässt beim Surfen im Netz Spuren (Bild: iStockPhoto)
Nach „Prism“ & Co. stellen sich viele Internet-Nutzer die Frage, wie sie sich gegen die Datensammler im Netz wehren können. Zwar bieten viele Browser inzwischen einen sogenannten Privat-Modus an, doch auch diese Funktion gewährleistet keine vollständige Sicherheit. Besonders durch Browser-Erweiterungen oder Plugins werden nämlich trotzdem zahlreiche Daten gespeichert und übermittelt. Wir geben Ihnen einige Tipps, was Sie tun können, um Ihre Privatsphäre besser zu schützen.
Anonymes Surfen
Um wirklich anonym zu surfen, sind mehr als ein paar Browser-Erweiterungen notwendig. Mittels Programmen wie dem kostenlosen Tor kann die eigene IP-Adresse verschleiert werden. Über solche Anonymisierungs-Dienste werden Anfragen an Internetseiten über so viele Umwege weitergeleitet, dass weder der Internet-Anbieter noch der Homepage-Betreiber etwas über den Besucher erfährt. Nachteil des anonymen Surfens ist jedoch die deutlich langsamere Verbindung. Abhilfe schafft hier die Browser-Erweiterung Torbutton, mit welcher sich das Programm bei Bedarf ein- und ausschalten lässt. Alternativ kann ein VPN-Netzwerk (Virtual Private Network) eingerichtet werden. Bei den meist kostenpflichtigen Anbietern werden alle Anfragen über eine verschlüsselte Verbindung an einen VPN-Provider geschickt, der diese an die jeweilige Internet-Adresse weiterleitet. Als Nutzer erhalten Sie eine neue anonyme IP-Adresse. Allerdings: Der VPN-Provider weiß, wer sich hinter einer Anfrage verbirgt und sollte daher mit Bedacht ausgewählt werden.
Facebook
Facebook steht immer wieder wegen seiner Datenschutzpolitik in der Kritik. Bei der Nutzung des sozialen Netzwerks sollten Sie deshalb unbedingt die Privatsphäre-Einstellungen beachten. Dabei können Sie zunächst einmal bestimmen, wer Ihre Inhalte zu sehen bekommt. Facebook unterscheidet grob zwischen den Punkten öffentlich, Freunde und benutzerdefiniert. Wählen Sie unter „Wer kann deine zukünftigen Beiträge sehen“ Freunde aus, um sicherzugehen, dass nur diejenigen Ihre Inhalte lesen können, die sich in Ihrer Freundesliste befinden. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Profil bei der Google-Suche gelistet wird, sollten Sie die Funktion „Wer kann nach mir suchen“ ebenfalls ausschalten. Facebook-Apps können eine Reihe von Informationen abfragen, die Sie nicht als öffentlich angegeben haben. Überprüfen Sie vor dem Klick auf „Bestätigen“, welche Rechte eine Anwendung erhält. Installieren Sie möglichst wenig Apps und löschen Sie nicht genutzte Anwendungen und Spiele. Überprüfen Sie zu Ihrem eigenen Schutz Ihre Einstellungen und die genutzten Anwendungen regelmäßig. Grund: Facebook ändert die Einstellungsmöglichkeiten oft – auf Kosten der Privatsphäre.
E-Mails
Um den Inhalt Ihrer E-Mails zu schützen, können Sie Ihre Nachrichten mittels PGP (Pretty Good Privacy) verschlüsseln. Bei der sogenannten asymmetrischen Verschlüsselung haben Absender und Empfänger zwei Schlüssel: Einer ist öffentlich, einer privat. Den öffentlichen Schlüssel teilen Sie denjenigen mit, mit denen Sie kommunizieren möchten. Eine Mail wird mit dem öffentlichen Schlüssel chiffriert und lässt sich nur mit dem privaten Schlüssel wieder entschlüsseln. Daher sollte der private Schlüssel niemanden zugänglich gemacht werden. Mittels dieses Verfahrens ist nur noch für den Empfänger möglich, die Nachricht zu lesen, sofern Sie diesem den öffentlichen Schlüssel mitgeteilt haben und er das gleiche Programm nutzt.
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