Gesunder Menschenverstand hilft beim Einkaufen im Netz

5. Dezember 2012 von Sebastian Schulte

Wer einige Tipps beachtet, erlebt beim Weihnachtseinkauf im Internet keine böse Überraschung (Bild: iStockPhoto)

Wer die Weihnachtsgeschenke für Freunde und Familie im Internet bestellt, sollte gut darauf achten, bei wem er kauft. Andernfalls droht zum Fest der Liebe eine böse Überraschung – längst nicht alle Online-Händler arbeiten nämlich seriös.

Damit die digitale Shopping-Tour kein teurer Reinfall wird, haben die GMX Sicherheitsexperten eine Liste mit Merkmalen zusammengestellt, an denen sich ehrliche Anbieter erkennen lassen.

Prinzipiell gilt: Schalten Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand ein und seien Sie misstrauisch bei allen Schnäppchen, die zu günstig sind, um tatsächlich wahr zu sein.

Weiterhin sollten Sie…

…ins Impressum schauen. Ein guter Händler macht kein Geheimnis daraus, wer für das Internetangebot verantwortlich ist. Entsprechend werden auch Kontaktdaten wie Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer offen publiziert. Ist das Impressum schwer auffindbar oder fehlt es sogar komplett, sollten Sie misstrauisch sein.

…nach Fotos suchen. Seriöse Anbieter stellen in der Regel immer Bilder von sich, teilweise auch von der Belegschaft und dem Firmensitz ins Internet.

…die AGB lesen. Gewerbetreibende müssen ihre Kunden über die Vertragsdetails informieren. Der Text sollte unter anderem auf das Widerrufrecht hinweisen, das Ihnen bei Bestellungen im Netz zusteht. Datenschutzrechtliche Fragen sollten ebenfalls klar beantwortet werden.

…dem Händler nur bei Preistransparenz vertrauen. Der zu zahlende Endbetrag muss eindeutig kommuniziert werden. Klar sein muss beispielsweise, ob gegebenenfalls noch die Mehrwertsteuer berechnet wird. Seriöse E-Shops machen außerdem auf Versand- und Lieferkosten aufmerksam.

…sich den Einkauf und Versand der Ware bestätigen lassen. Für die meisten Online-Händler ist es selbstverständlich, dass sie nach der Bestellung noch einmal eine E-Mail mit den wichtigsten Informationen verschicken. Geschieht dies nicht automatisch, fordern Sie den Service ein. Echte Profis werden ihren Kunden den Wunsch erfüllen.

…Wert auf Verschlüsselung legen. Bank- oder Kreditkartengeschäfte sollten Sie nur dann im Web abwickeln, wenn eine sichere Datenübertragung gewährleistet ist. Erkennen lässt sich dies mit einem Blick auf den Internetbrowser. Dort sollte im Eingabefeld das Kürzel „https“ stehen. In der Statuszeile ist zusätzlich ein kleines Vorhängeschloss sichtbar.

…auf Gütesiegel achten. Um sich positiv von anderen Anbietern abzuheben, unterziehen sich viele einer Qualitätskontrolle durch unabhängige Experten. Wer die entsprechenden Testkriterien erfüllt, erhält ein Zertifikat. Mit der Auszeichnung darf auf der Webseite geworben werden. Anerkannte Gütesiegel verleihen etwa der TÜV Süd („s@fer shopping“) und die „Trusted Shops“-Initiative.

…vorsichtig bei Bestellungen aus dem Ausland sein. Auch wenn die Preise von elektronischen Endgeräten oder Markenklamotten noch so günstig erscheinen mögen, sollten Sie zunächst nüchtern kalkulieren, bevor Sie Importwaren kaufen. Insbesondere bei Lieferungen aus Nicht-EU-Ländern können viele Zusatzkosten (Einfuhrumsatzsteuer, Zollgebühren etc.) die vermeintliche Ersparnis ganz schnell relativieren. Bedenken sollte man außerdem, dass Garantieansprüche und Reklamationen oft nicht leicht angemeldet werden können.

…Erkundigungen einholen. Ob ein Händler gut oder schlecht ist, lässt sich mit etwas Recherche-Aufwand herausfinden. Stöbern Sie einfach in Onlineforen oder Bewertungsportalen. Die Chance, dass Sie etwas über den Verkäufer erfahren, ist relativ hoch. Immer mehr Verbraucher teilen ihre Erfahrungen nämlich im Netz. Übrigens: Manche Händler bieten ihren Kunden auch auf der eigenen Website die Möglichkeit, den Einkauf zu bewerten.

…Suchmaschinen meiden. Bei Einkäufen im Web sollten Sie die Internet-Adresse des Händlers am besten direkt in den Browser eingeben. Nicht selten bauen Cyberkriminelle nämlich täuschend echt aussehende Shop-Seiten nach, und mogeln ihre Kopien mit gewieften SEO-Tricks in den Trefferlisten von Google & Co. auf die vorderen Plätze. Wenn Sie die Homepage besuchen, besteht das Risiko, Ihren PC mit Computerschädlingen wie Viren oder Trojanern zu infizieren.

Sind Sie selbst bereits beim Online-Shopping betrogen worden? Oder haben Sie weitere Tipps, die den Einkauf im Internet sicher machen können? Schreiben Sie uns an socialmedia@gmxnet.de. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail!

Kategorie: Sicherheit

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