Gefahren im Internet: Geben Sie Viren, Trojanern oder Würmern keine Chance

11. Februar 2013 von Sebastian Schulte

Genauso vielfältig wie das inhaltliche Angebot sind inzwischen auch die Gefahren, die im Web lauern. Statistisch gesehen werden weltweit jede Sekunde 18 erwachsene Internet-Nutzer Opfer von Onlinekriminellen. Laut Norton Cybercrime Report 2012 erwischt es pro Jahr rund 15 Millionen Deutsche. Der finanzielle Schaden beläuft sich dem Bericht zufolge hierzulande auf mehr als 2,8 Milliarden Euro.

Um Sie vor potentiellen Risiken zu schützen, stellen wir Ihnen einige aktuelle Schädlinge vor und geben Ihnen Tipps, wie Sie die Sicherheit Ihres Rechners erhöhen können. Außerdem informieren wir Sie über mögliche Infektionswege. Die besten Helfer für die digitalen Angreifer sind nämlich oft genug die betroffenen Anwender selbst.

Die wahrscheinlich bekannteste Methode, Malware in Umlauf zu bringen, sind gefälschte E-Mails. Immer wieder kommt es beispielsweise vor, dass Betrüger das Finanzamt für ihre Machenschaften missbrauchen. Unter Verweis auf wichtige Steuer-Nachrichten sollen die Empfänger dazu verführt werden, ein angehängtes PDF zu öffnen. Wer der Bitte nachkommt, tappt in die Falle: Sobald die Datei angeklickt wird, installiert sich ein Schadprogramm auf dem eigenen PC.

Sehr verbreitet ist auch das Erstellen fingierter Webseiten. Bei dieser Masche bauen die Gangster Homepages täuschend echt nach und mogeln ihre Kopien mit gewieften SEO-Tricks in den Trefferlisten von Google & Co. auf die vorderen Plätze. Den Besuchern des Online-Auftritts droht etwa, dass geheime Passwörter oder persönliche Daten ausspioniert werden. Nicht selten vergiften die Betrüger die entsprechenden Online-Auftritte darüber hinaus mit Schadcode, der über Schwachstellen im Betriebssystem heimlich auf den PC des Privatanwenders geschmuggelt wird („Drive-by-Downloads“).

Weitere Gefahrenherde sind unter anderem:

– USB-Sticks/Wechseldatenträger
Öffentliche und private WLAN-Netze
– Smartphones
– QR-Codes
– Video Codecs

 

Diese Viren, Trojaner oder Würmer sollten Sie kennen:

Zeus 1 und 2: Beide Varianten stehlen persönliche Kennwörter/Benutzerdaten (inklusive Online Banking), manipulieren etwa Überweisungen, betten sich tief im System ein und infizieren auch den Master Boot Record von Festplatten. Entfernung: PC formatieren und Betriebssystem neu installieren.

Conficker: Vom Diebstahl von Zugangsdaten bis hin zum Missbrauch des Rechners für DDos-Attacken o.ä. wird dieser Computerwurm von Kriminellen für nahezu alle Zwecke missbraucht. Entfernung: Sophos Removal Tool.

Carberp: Klaut Online-Banking-Daten und Zugänge zu E-Mail-Accounts und Social Network-Profilen. Entfernung: BitDefender Removal Tool.

– Mebroot: Stiehlt ebenfalls Online-Banking-Daten und infiziert den Master Boot Record der Festplatte. Entfernung: TrendMicro Rootkit Buster. Alternativ: Rechner formatieren und Betriebssystem neu installieren.

Sality: Infiziert Rechner zusätzlich über das Netzwerk und baut mit anderen infizierten Rechnern ein P2P-Netzwerk auf. Verbreitet Schadcode (z.B. Keylogger). Entfernung: Kaspersky SalityKiller.

Morto: Scannt den Rechner. Legt u.a. ein neues Netzwerk-Laufwerk an, um dort Dateien zu speichern und sich weiter zu verbreiten. Verhält sich danach wie jeder andere Bot und lädt ggf. Komponenten nach. Entfernung: Symantec Removal Tool.

Frank Herold, Sicherheitsexperten von GMX, hat eine Top-Ten-Liste mit Tipps zusammengestellt, wie Internet-Nutzer sich vor Gefahren schützen können:

– Regelmäßig alle verfügbaren Updates für das Betriebssystem installieren

– Auch Anwendungssoftware wie Webbrowser oder Acrobat Reader stets auf dem neuesten Stand halten

– Windows-Firewall aktivieren und Virenschutz-Programme einsetzen

– In zeitnahen Abständen die eigene Festplatte auf Viren scannen

– Verschiedene Passwörter benutzen und dabei auf triviale, leicht erratbare Kombinationen wie „12345“ oder „testtest“ verzichten

– Nur Software aus dem Internet und aus Datei-Anhängen downloaden, wenn es sich um eine vertrauenswürdige Quelle oder einen bekannten Absender handelt

– Keine Nachrichten beantworten, in denen persönliche Passwörter erfragt werden

– Nie dem Link eines unbekannten Absenders folgen

– Eingabe vertraulicher Informationen auf fremden Systemen (z.B. in Internetcafés) vermeiden

– Vorsicht bei externen Datenträgern, auch USB-Sticks oder mobile Festplatten können infiziert sein und Viren verbreiten

Kategorie: Sicherheit

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