Der NSA-Skandal hat die Deutschen für das Thema „Datenschutz“ sensibilisiert. Das zeigt eine aktuelle Studie, die das Marktforschungsinstitut YouGov (Köln) im Auftrag von WEB.DE und GMX erhoben hat. 57 Prozent der Bundesbürger geben demnach an, dass sie infolge der Geheimdienstaffäre verstärkt darauf achten, ob ein Internet-Anbieter strenge gesetzliche Vorgaben zur Wahrung der Privatsphäre einhält. 54 Prozent finden verschlüsselte Übertragungswege besonders wichtig.
Noch entscheidender ist für die Mehrheit der Nutzer nur, dass der eigene Provider Gefahren wie Viren und Spam bekämpft (66 Prozent).
Bei der Wahl eines Online-Dienstes stufen die Menschen hierzulande den Schutz der digitalen Kommunikation vor Lauschangriffen mittlerweile höher ein als einen günstigen Preis (53 Prozent). Auch bestimmte Features wie beispielsweise eine möglichst große Menge an Gratis-Speicher für E-Mails und Dokumente haben deutlich weniger Gewicht (34 Prozent).
Viele Deutsche bewerten die Initiative „E-Mail made in Germany” ausgesprochen positiv.
Viele Verbraucher halten einen Vorstoß, wie ihn die Initiative „E-Mail made in Germany“ als Reaktion auf die Snowden-Enthüllungen gemacht hat, für hilfreich. Die teilnehmenden Provider sichern ihren Nutzern eine automatische SSL/TLS-Verschlüsselung zu und gewährleisten, dass Daten gemäß deutschem Datenschutz in sicheren Rechenzentren gespeichert bzw. verarbeitet werden. Eine Kennzeichnung von E-Mail-Adressen in den Webmail-Services signalisiert darüber hinaus, welche Nachrichten nach den Standards des Verbunds zugestellt werden.
Die meisten Nutzer begrüßen die Initiative, weil sie nicht möchten, dass ihre E-Mails von Unbefugten mitgelesen werden und sie selbst nicht über das nötige technische Know-how verfügen, um für eine verschlüsselte Kommunikation zu sorgen. Fast jeder Fünfte (17 Prozent) meint, dass das Angebot eine sinnvolle Ergänzung zu PGP oder ähnlich Lösungen zum Chiffrieren von Mail-Inhalten ist. 10 Prozent schätzen „E-Mail made in Germany“ nicht zuletzt aus Gründen der Bequemlichkeit: Das Installieren zusätzlicher Software und der bei anderen Verfahren erforderliche Austausch der entsprechenden Schlüssel ist ihnen zu kompliziert.