Platz 5: „Sie sind alle gefeuert.”
Ein internationaler Versicherungskonzern schaffte 2012 den radikalsten Schnitt in der Geschichte der Personalplanung: Anstatt die E-Mail mit einer förmlichen Kündigung an einen einzelnen unglücklichen Mitarbeiter zu senden, ging das Schreiben an einen großen Verteiler: Das Unternehmen „entließ“ auf einen Schlag alle 1.300 Mitarbeiter weltweit. Erst eine knappe halbe Stunde später fiel den Verantwortlichen die E-Mail-Panne auf. Die 1.299 Entschuldigungsmails beruhigten zwar ihre Adressaten, machten das Chaos allerdings perfekt.
Platz 4: Glückloses Finanzgenie
Ein einziger Student der New York University schaffte es aus Versehen, an die 40.000 E-Mail-Postfächer auf einmal lahmzulegen: Nachdem die Alma Mater per Rundmail zur Zahlung der Semestergebühren aufgefordert hatte, wollte der Unglücksrabe seine Mutter um Rat fragen, woher er den fälligen Betrag denn nun nehmen solle. Statt auf „Weiterleiten“ klickte der klamme Student allerdings auf „Antwort an alle“ – was folgte war eine Spamflut über mehrere Stunden hinweg, weil natürlich jeder Mitstudent dem Pechvogel seine ganz persönlichen Finanztipps zukommen lassen wollte. Das der ausgerechnet mitten im Informatikstudium steckte, gibt dem Vorfall einen gewissen Beigeschmack.
Platz 3: „Mit freundlichen Gr”
Bei Bewerbungen möchte man stets vor dem potenziellen neuen Arbeitgeber glänzen. Dumm nur, wenn man dann halbfertige E-Mails an den potenziellen neuen Arbeitgeber schickt. So geschehen im Fall einer hoffnungsvollen Bewerberin, die unbedingt möglichst schnell ihr Interesse an einer ausgeschriebenen Position anmelden wollte, allerdings nicht wusste, dass man mit der Tastenkombination „ALT + Enter” in Microsoft Outlook eine E-Mail direkt versendet. Ergebnis: Das Anschreiben ging unfertig und ohne Lebenslauf oder Zeugnisse ans Personalbüro. Merke: Tastenkombinationen sind nützlich und machen vieles einfacher – allerdings nur, wenn man sie auch zu nutzen weiß. Übrigens: Eine Rückmeldung auf ihre unfertige Mail hat die Bewerberin nie erhalten.
Platz 2: „Kürschnergate“ im Bundestag
Und auch in der Politik ist man nicht vor peinlichen Pannen-E-Mails sicher: Als im Bundestag alle 4.000 Mitarbeiter per Newsletter darüber informiert wurden, dass die neueste Ausgabe von „Kürschners Handbuch“ – einem Nachschlagewerk für Abgeordnete – jetzt verfügbar sei, bat eine gewisse Babette S. ihre Kollegin Britta, ihr doch auch einfach ein Exemplar mitzubringen. Allerdings schickte Babette diese Bitte nicht nur an Britta, sondern antwortete versehentlich allen Empfängern des Newsletters: Jede E-Mail Adresse mit der Endung „@bundestag.de“ erhielt eine Kopie. Der folgende, mehrstündige E-Mail-Sturm mit lustigen bis ärgerlichen Mails ging unter dem Stichwort „Kürschnergate“ in die inoffizielle Parlamentsgeschichte ein.
Platz 1: Out of office
In den meisten Unternehmen ist es Pflicht: Wer krank ist oder Urlaub hat, aktiviert in seinem Dienst-Postfach die automatische Abwesenheitsmail. Um wirklich sicher zu gehen, dass auch alles funktioniert, schickt man üblicherweise die „Ich bin im Urlaub“-E-Mail testweise an einen Kollegen. Dumm nur, wenn wie im Fall einer Angestellten aus Nordrhein-Westfalen diese Testmail nicht an einen, sondern an ALLE Kollegen geht: insgesamt 1233 Empfänger im ganzen Unternehmen wurden so schon mal vorsorglich über den bevorstehenden Urlaub informiert. Der verzögerte sich dann übrigens ein wenig: Vor dem Start in die wohlverdiente Pause mussten erst diverse Kollegen telefonisch beruhigt werden, dass es sich bei der Mail nicht um einen gefährlichen Virus handelt.
Gut, wenn man in solchen Fällen eher fehlerfrei durch einen Freitag, den Dreizehnten kommt. Übrigens: Wer sich jetzt auf die Pannenvermeidung beim E-Mail-Schreiben vorbereiten möchte, für den gibt’s die wichtigsten Anstandsregeln im E-Mail-Knigge.