Die Sicherheitssysteme von GMX sind permanent im Einsatz, um die Postfächer von Nutzerinnen und Nutzern vor Fremdzugriffen zu schützen. Ein Verdachtsmoment für einen solchen unbefugten Zugriff ist unter anderem eine ungewöhnliche IP-Adresse, von der aus in kurzer Zeit viele Verbindungsversuche mit den GMX Servern gestartet werden. Hat die IP-Adresse einen „schlechten Ruf”, ist sie also z.B. bekannt für Hacking-Attacken, Spam- oder Virenversand, wird die Verbindung gekappt. Zusätzlich wird für einen gewissen Zeitraum keine Verbindung mehr von dieser IP-Adresse aus auf die Server von GMX zugelassen.
IPv4 vs. IPv6
Diese Sperre greift auf Basis von IPv4-Adressen. IPv4-Adressen haben bis 12 Stellen (z.B. 187.133.107.221), so dass bis in die frühen 2010er Jahre jedem internetfähigen Gerät und jedem Internetanschluss, eine eigene IPv4-Adresse zugewiesen werden konnte. Mit steigender Zahl der internetfähigen Geräte ist das inzwischen nicht mehr möglich: Die 12 Stellen reichen nicht mehr aus, um jedem Gerät auf der Welt eine eigene, eindeutige IPv4 Adresse zuzuordnen. Daraufhin wurde das IPv6-Protokoll entwickelt: Mit dem neuen Standard erhielten die IP-Adressen mehr Stellen, so dass theoretisch mehr Geräte eine eigene Adresse bekommen können.
Brückentechnologie: Dual Stack Lite
Da aber noch längst nicht alle Ecken des Internets mit IPv6-Technologie erreichbar sind, greifen viele Internetanbieter zu einem technischen Work-Around: Hinter einer IPv4-Adresse werden mehrere IPv6-Adressen und damit mehrere Internetanschlüsse gebündelt oder „gestapelt” (engl.: „stacking”). Greift man nun über einen solchen Internetanschluss auf eine Website zu, sieht diese Website nach außen erst einmal nur die IPv4-Adresse. Der Internetanbieter schlüsselt den Datenverkehr dann hinter der IPv4-Adresse in verschiedene IPv6-Adressen auf, damit am Ende die richtigen Daten an das richtige Gerät gehen. So können hinter einer einzigen IPv4-Adresse mehrere verschiedene Internetanschlüsse gebündelt werden. Diese Technologie nennt sich „Dual Stack Lite” oder „DS Lite”, also das Stapeln von mehreren IPv6-Adressen hinter einer IPv4-Adresse.
Sperre betrifft mehrere Anschlüsse
Auch wenn DS Lite dabei hilft, die Knappheit von IPv4-Adressen zu überbrücken, hat die Technologie im Sicherheitsbereich einen entscheidenden Nachteil: Ist der Zugriff auf die Infrastruktur von GMX für eine IPv4-Adresse gesperrt, kann keines der dahinter gebündelten, angeschlossenen IPv6-Geräte mehr auf die Website zugreifen. So kann es durchaus passieren, dass mehrere Router und damit mehrere Haushalte unabhängig voneinander von der Sperre betroffen sind. Eine Sperre auf Basis der IPv6-Adresse wiederum ist nicht sinnvoll: Damit würden Angriffe von IPv4-Adressen aus nicht verhindert werden können.
Die Lösung: Routerneustart oder Mobilzugriff
Die gute Nachricht ist: Wenn der Zugriff auf GMX aufgrund einer gesperrten IPv4-Adresse blockiert wird, gibt es eine einfache Lösung. Durch einen Neustart des Routers am heimischen Internetanschluss lässt sich vom Internetanbieter eine neue IP-Adresse anfordern. Dabei wird in der Regel nicht nur eine neue IPv6, sondern auch eine neue IPv4-Adresse zugewiesen. Nach diesem Neustart haben Nutzerinnen und Nutzer wieder problemlosen Zugriff auf die GMX Website und ihre E-Mails. Alternativ ist es jederzeit möglich, über die GMX Mail Apps für Android und iOS E-Mails abzurufen: Im Mobilfunknetz vergibt der Mobilfunkanbieter die IPv4-Adressen, so dass das Smartphone immer eine andere IP hat als der Internetanschluss zu Hause.